Wir erklären euch die Medienkonzept-Entwicklung auf vier Ebenen

Organisation

Welchen organisatorischen Rahmen solltet ihr schaffen, um ein Medienkonzept zu entwickeln?

Wissen & Austausch

Mit welchen Themen solltet ihr euch auseinandersetzen, um das nötige Wissen aufzubauen?

Beteiligung

Wie könnt ihr eure Zielgruppe aktiv am Entwicklungsprozess beteiligen?

Schreibphase & Finalisierung

Wie wird ein Medienkonzept strukturiert und verschriftlicht?

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Organisation

Ihr haltet die Entwicklung eines Medienkonzeptes für sinnvoll und möchtet den Prozess anstoßen?

Dann hängt der Erfolg des Vorhabens von einer guten Vorbereitung  ab, um Begeisterung für den kommenden Prozess zu schaffen und das ganze Team mit ins Boot zu holen! Wir zeigen euch alle Schritte, die für die Initiierung einer guten Konzeptentwicklung wichtig sind.

Initiierung des Prozesses

Informiere dich ausführlich darüber, was ein gutes Medienkonzept ausmacht.
Alle Infos dazu findest du im Bereich Was ist ein Medienkonzept?

Testet hier, wo eure Stärken und Herausforderungen im medienpädagogischen Bereich liegen.
Erhalte dabei erste Tipps, worauf ihr auf eurem Weg zum Medienkonzept achten solltet.

Informiere die Leitungsebene über die Idee, ein Medienkonzept zu entwickeln.
Du bist selbst in der Leitungsebene? Informiere deine Mitarbeitenden informell über das geplante  Vorhaben.
In beiden Fällen können erste Vorstellungen und Fragen ausgetauscht und geklärt werden.

Formuliert früh ein gemeinsames Ziel, bis wann ihr das Medienkonzept fertigstellen wollt.
Wir empfehlen für die Entwicklung eine Zeitspanne von 1,5 Jahren. Bleibt vor allem realistisch.

Initiierung des Prozesses

Informiert euch ausführlich darüber, was ein gutes Medienkonzept ausmacht.
Alle Infos dazu findet ihr im Bereich Was ist ein Medienkonzept?

Führt eine erste Analyse eurer Ressourcen und Ziele durch. Anhand der Medienpädagogischen Qualitätskriterien und unseres
Persona-Tests bekommt ihr einen ersten Eindruck davon, wo ihr steht und wo die Reise hingehen könnte.

Informiert die Leitungsebene über die Idee, ein Medienkonzept zu entwickeln.
Du bist selbst in der Leitungsebene? Informiere deine Mitarbeitenden informell über das geplante  Vorhaben.
In beiden Fällen können erste Vorstellungen und Fragen ausgetauscht und geklärt werden.

Formuliert früh ein gemeinsames Ziel, bis wann ihr das Medienkonzept fertigstellen wollt.
Wir empfehlen für die Entwicklung eine Zeitspanne von 1,5 Jahren. Bleibt vor allem realistisch.

Ressourcen und Koordination

Die Leitungsebene entscheidet über die zeitlichen Ressourcen, die den Mitarbeitenden für die Entwicklung des Medienkonzepts zur Verfügung gestellt werden.

Unsere Empfehlung:
Die Konzeptgruppe trifft sich alle 2 Monate zu einer gemeinsamen Sitzung und benötigt dazwischen Zeit für die Erarbeitung der Inhalte. Ggf. ist es auch notwendig, ein Budget für die Konzeptentwicklung festzulegen oder Projektgelder zu beantragen.

Spätestens zur Vorbereitung einer Auftaktveranstaltung mit Bedarfsermittlung
sollten 1-3 Personen benannt werden, die später den Arbeitskreis organisatorisch und inhaltlich koordinieren. Die  Koordinator*innen bereiten die Sitzungen des Arbeitskreises vor, behalten die Termine im Auge, moderieren die Diskussionen und sollten die Arbeitsergebnisse bündeln.

Wie viel Zeit die  Vor- und Nachbereitung des Arbeitskreises  in Anspruch nimmt, ist schwer abzuschätzen, aber sie sollte ausreichen, um z.B. die Materialien von Conceptopia zu sichten und die dort aufbereiteten Themen und Methoden mit in den Arbeitskreis zu  bringen. Daher ist es wichtig, dass die Koordinator*innen Spaß an Medienpädagogik haben und die Ausdauer mitbringen, das Team durch einen längeren Prozess zu navigieren.

Bedarfsermittlung bei den Mitarbeitenden

Wir empfehlen die Durchführung einer Auftaktveranstaltung mit allen/möglichst vielen Mitarbeitenden. Während der Auftaktveranstaltung informiert ihr darüber, was Medienkonzepte sind und warum ihr ein  Medienkonzept entwickeln wollt. Am besten führt ihr nun auch eine erste Bedarfsermittlung durch.  Dadurch gewinnt ihr weitere Teilnehmende für den Arbeitskreis, der für die Konzeptentwicklung zuständig sein wird. Wie eine solche Bedarfsermittlung im Rahmen einer Auftaktveranstaltung ablaufen kann, findet ihr hier

Falls ihr keine Ressourcen habt, eine Auftaktveranstaltung durchzuführen, solltet ihr dennoch das gesamte Team über den anstehenden Prozess informieren und eine Bedarfsermittlung durchführen, zum Beispiel in Form einer Online-Umfrage.

Zusammenstellung des Arbeitskreises

Unsere Erfahrungen zeigen, dass eine Konzeptgruppe aus 4 – 8 Personen effektiv und nachhaltig arbeiten kann. Umso kleiner die Gruppe ist, desto wichtiger wird es, die erarbeiteten Inhalte auch ins Kollegium rückzukoppeln. Teil der Konzeptgruppe können die pädagogischen Fachkräfte aus der Praxis, Leitungskräfte, aber vielleicht sogar auch IT-Fachkräfte oder Datenschutzbeauftragte sein.

Sind in eurem Träger verschiedene Arbeitsbereiche angesiedelt, für die ein gemeinsames Medienkonzept entstehen soll, achtet darauf, dass aus jedem Arbeitsbereich ein*e Vertreter*in mit im Boot ist (ggf. auch IT oder Verwaltung). So vermeidet ihr, dass bestimmte Arbeitsschwerpunkte nicht berücksichtigt werden.

Unser Tipp: Nehmt auch die Skeptiker*innen mit in euer Team! Sie bereichern euch mit kritischen Fragen, die ihr nicht außer Acht lassen solltet.

Nun kann es losgehen: Der Arbeitskreis nimmt seine Arbeit auf!

Checkliste "Organisation" zum Download/Drucken

Damit ihr all diese wichtigen Punkte in der Vorbereitung immer parat habt, findet ihr sie hier nochmal zum Download:

Checkliste Organisation

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Wissen & Austausch

Ihr wollt mit eurer Arbeit am Medienkonzept beginnen, aber ihr habt eigentlich gar keine Ahnung, was da rein soll? Ein typisches Problem!
Um medienpädagogische Leitziele und Handlungsschritte für ein Medienkonzept zu entwickeln, benötigt ihr medienpädagogisches Basiswissen. Euer Arbeitskreis sollte daher immer das Ziel haben, sich gemeinsam verschiedene Themen der Medienpädagogik zu erschließen.

In unseren Medienkonzept-Bausteinen findet ihr das nötige Grundlagenwissen sowie Methoden und Tipps, mit deren Hilfe ihr euch dieses Wissen aneignen könnt:

Wie geht man vor?

In welcher Reihenfolge ihr diese Themen bearbeitet, steht euch grundsätzlich frei. Vielleicht könnt ihr auf Basis eurer Bedarfsermittlung erkennen, welche der Themen für euer Team besonders dringlich sind oder wo ihr am meisten Arbeit investieren müsst. Grundsätzlich empfehlen wir aber, sich zunächst mit der Haltungsentwicklung und den medienpädagogischen Grundlagen auseinanderzusetzen. Technische Planungen unternehmt ihr eher zum Schluss, wenn ihr erkennen könnt, wofür ihr (zusätzliche) technische Ausstattung benötigt. Nehmt euch für jede Sitzung am besten nur 1-2 Bausteine vor.

Eine methodisch angeleitete Auseinandersetzung mit den Themengebieten hat einen tollen Effekt: Es lassen sich daraus Leitsätze und konkrete Handlungsschritte für euer Medienkonzept ableiten. So schreibt sich ein wichtiger Teil des Medienkonzeptes fast wie von allein! Nach jedem bearbeiteten Themengebiet oder in/nach jeder Sitzung eures Arbeitskreises solltet ihr bereits Leitsätze und daraus resultierende Handlungsschritte festhalten. Am besten folgt ihr dabei immer wieder diesem Muster:

  • Aneignung von Wissen (ggf. auch als Vorbereitung auf die Sitzung anhand unserer Themenseiten)
  • Methodische Auseinandersetzung/Diskussion
  • Formulierung von Leitsätzen und Handlungsschritten (ggf. auch als Nachbereitung der Sitzung)

Was genau eigentlich Leitsätze und Handlungsschritte sind und wie ihr sie formuliert, erfahrt ihr in unserer Formulierungshilfe:

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Beteiligung

Ihr wollt auch die Perspektive eurer Zielgruppe einbinden? Dann solltet ihr möglichst früh planen, wie ihr Kinder und Jugendliche an der Konzeptentwicklung beteiligt!

Wichtig hierfür ist, dass ihr euch Gedanken darüber macht, was ihr von eurer Zielgruppe  erfahren möchtet und welche Methodik sich dafür eignet. Stellt euch auf der Suche nach einer passenden Beteiligungsmethode daher folgende Fragen:

    • Wen wollen wir befragen und warum?
    • Wie groß ist die Gruppe, die wir befragen?
    • Möchten wir beispielsweise den Ist-Zustand, Zukunftsausblicke oder vielleicht das Mediennutzungsverhalten unserer Zielgruppe erfragen?
    • Wie möchte die Zielgruppe angesprochen werden?
    • Soll die Methode analog oder digital durchführbar sein?
    • In welchem zeitlichen Umfang soll die Methode durchführbar sein?

Auf Basis eurer Antworten könnt ihr dann die passende Methode in unserem Methodenpool aussuchen.

Aktuell befindet sich unser Methodenpool noch in der Erarbeitung. Aber schaut in der Zwischenzeit in das Video vom Jugendhilfe-Navi. Darin haben wir zwei Beteiligungsmethoden gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Jugendcafé a3 in Jüchen erprobt.

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Schreibphase

Puh, ihr habt ganz schön viele Inhalte erarbeitet?
Jetzt geht es darum, alles zu sortieren und das Medienkonzept zu verschriftlichen.

Als Vorbereitung auf den Schreibprozess ist es hilfreich, eine Gliederung für das Konzept zu entwickeln. Wie unsere Modellgruppen diese Aufgabe gelöst haben und welche Gliederugen dabei entstanden sind, zeigen wir euch in unserer Gliederungssammlung. Um bei der Entwicklug einer Gliederung zielgerichtet vorzugehen, geben wir euch im Video außerdem eine Methode an die Hand.

 

Finalisierung

Nach der Erarbeitung einer Gliederung solltet ihr euch als Team aufteilen: Wer soll welchen Part bearbeiten und verschriftlichen? Einigt euch beispielsweise auf den Seitenumfang und den Schreibstil (Stichworte, Fließtext etc.), damit ihr nachher relativ einheitliche Bausteine zur Verfügung habt. Nehmt euch anschließend genügend Zeit für den Schreibprozess! Erfahrungsgemäß dauert die Schreibphase  2-3 Monate. Achtet beim Schreiben darauf, dass das Konzept alle Leitsätze und Handlungsschritte enthält, die ihr im Laufe des Arbeitskreises erarbeitet habt.

Das Konzept ist verschriftlicht und alle Bausteine zusammengefügt? Vergesst nicht, euer Konzept vor der letzten Version noch einmal dem gesamten Team vorzulegen und auch Feedback von eurer Zielgruppe einzuholen. Das Feedback solltet ihr ernst nehmen, denn es gibt wichtige Hinweise darauf, ob das Konzept nach Fertigstellung auch tatsächlich genutzt wird.

Wie ihr eine gemeinsame Redaktionssitzung gestalten könnt, beschreiben wir euch hier:

 

Und dann – nach der letzten Überarbeitung – habt ihr ein fertiges Medienkonzept!

Wenn ihr ein Gefühl dafür erhalten wollt, wie ein Medienkonzept am Ende aussehen könnte, dann schaut euch als Inspiration die fertigen Medienkonzepte unserer Modellgruppen an.